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ATEMSCHUTZ IN SILOS, BEHÄLTERN UND BIOGASANLAGEN

 

Sicher Arbeiten in engsten Räumen – Atemschutz in Silos, Behältern und Biogasanlagen

Arbeiten in engen, geschlossenen Räumen wie Silos, Behältern, Güllegruben oder Biogasanlagen gehören zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Arbeitsumfeld. Hier herrscht oft ein hohes Risiko durch:

✔️ Sauerstoffmangel
✔️ Explosive Gase
✔️ Giftige Dämpfe oder biologische Gefahrenstoffe

Die DGUV Regel 113-004 – „Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen“ ist eine Vorschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten in sogenannten „Confined Spaces“ regelt.

Sie beschreibt konkret die Gefährdungen, die beim Einstieg in enge Räume wie Behälter, Silos, Schächte oder Gruben auftreten können – etwa durch Sauerstoffmangel, explosive Gase oder eingeschränkte Rettungsmöglichkeiten – und legt verbindliche Sicherheitsmaßnahmen, Schutzausrüstung, Rettungskonzepte sowie organisatorische Anforderungen fest, um diese Risiken zu minimieren.

Die Regel dient als wichtige Orientierung für Arbeitgeber, Sicherheitsfachkräfte und Einsatzleiter zur sicheren Planung und Durchführung solcher Arbeiten. Falls bei den Arbeiten eine Gefährdung der Atemwege durch gefährliche Stoffe oder Sauerstoffmangel vorliegt und diese Zustände durch Schutzmaßnahmen wie Entleeren, Abtrennen oder Belüften der Behälter und Silos nicht verhindert werden können, sind bei den Arbeiten Atemschutzgeräte bzw. Persönliche Schutzausrüstung zu benutzen.

Die Auswahl des richtigen Atemschutzes erfolgt stets auf Basis der Gefährdungsbeurteilung und unter Berücksichtigung der Vorgaben der DGUV Regel 112-190.

Welche Schutzmöglichkeiten im Atemschutz gibt es?

Je nach Gefährdungssituation kommen unterschiedliche Atemschutzsysteme zum Einsatz:

• Filtergeräte (z.B. Halb- und Vollmasken, Atemschutzgebläse):

Filtergeräte sind abhängig von der Umgebungsatmosphäre und scheiden Schadstoffe aus der Atemluft ab. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungsformen – von Halb- und Vollmasken mit aufmontiertem Filter bis hin zu Filtergeräten mit Gebläse. Der Einsatz von Filtergeräten ist nur zulässig, wenn sichergestellt werden kann, dass keine Gefährdung durch Sauerstoffmangel auftritt (Sauerstoffgehalt muss über 17 Vol.-% liegen). Daher ist erforderlichenfalls die Sauerstoffkonzentration kontinuierlich zu messen und Sauerstoffmangel durch optische oder akustische Warngeräte anzuzeigen.

•  Isoliergeräte (z.B. Pressluftatmer, Frischluft-Schlauchgeräte, Druckluft-Schlauchgeräte):

Isoliergeräte sind unabhängig von der Umgebungsatmosphäre und führen die Atemluft über einen Atemanschluss zu. Man unterscheidet zwischen frei tragbaren Geräten z.B. mit Druckluftflaschen (Pressluftatmer) und nicht frei tragbaren Geräten mit Frischluft- oder Druckluftzuführungsschlauch. Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen dürfen bei einem Sauerstoffgehalt kleiner 17 Vol.-% nur unter Einsatz von Isoliergeräten ausgeführt werden.

Produktempfehlung

e-breathe FDS Pro

Beim e-breathe Frischluft-Druckschlauchgerät wird die Atmung des Geräteträgers mittels Atemschutzgebläse unterstützt, sodass der Träger entlastet wird. Es gehört zur Gruppe der Frischluft-Schlauchgeräte. Das Atemschutzgebläse wird am Ende des Schlauches in einem atemgiftfreien Bereich positioniert und dort sicher befestigt. Das Gebläse führt dann über den angeschlossenen Atemschlauch die atembare Luft in die Vollmaske des Trägers. Auf diese Weise wird die Vollmaske konstant mit einem Überdruck an atembarer Luft versorgt.

Multifunktionale Einsatzmöglichkeiten des e-breathe Frischluft-Druckschlauchsystems:

In Einsatzbereichen, in denen ein filtrierender Atemschutz eingesetzt werden kann, besteht alternativ die Möglichkeit, nur die Vollmaske mit einem Atemschutzfilter zu verwenden. Hierzu wird der Filter direkt in die Vollmaske geschraubt. Eine weitere Alternative wäre der Einsatz der Vollmaske mit dem beiliegenden e-Flow als Gebläsefiltersystem. Dabei nutzt man den Atemluftschlauch zur direkten Verbindung des Gebläses mit der Vollmaske. Mit nur einem System kann der Anwender somit – je nach Einsatzgebiet – zwischen einem umgebungsunabhängigen Isoliergerät oder einem umgebungsabhängigen Filteratemschutz wechseln.

Vorteile eines Frischluft-Druckschlauchgeräts

Warum ein Frischluft-Druckschlauchgerät?

» Komfortgewinn gegenüber Frischluft-Saugschlauchgeräten:

Die erforderliche Atemluft muss nicht mit eigener Lungenkraft angesaugt werden, sondern wird dem Träger über ein motorunterstütztes Gebläse oder durch Druckluft zugeführt. Dadurch ist die körperliche Belastung geringer.

» Längere Einsatzdauer im Vergleich zu anderen Lösungen:

Gegenüber anderen Lösungen wie Pressluftatmern und Frischluft-Saugschlauchgeräten bieten Frischluft-Druckschlauchgeräte wie das e-breathe FDS eine längere Gebrauchsdauer, kürzere Erholungsdauer sowie eine längere Gebrauchsdauer pro Arbeitsschicht. Siehe Gebrauchsdauertabelle.

» Erhöhte Sicherheit ggü. Frischluft-Saugschlauchsystemen:

Bei Frischluft-Saugschlauchsystemen saugt der Anwender aktiv mit eigener Lungenkraft die Luft an. Dadurch entsteht im gesamten System ein Unterdruck, in das an möglichen undichten Stellen Schadstoffe eintreten können. Besonders die Schlauchkupplungen sind dabei besonders leckageanfällig. Bei Frischluft-Druckschlauchgeräten wird die Atemluft der atemschutzgerättragenden Person unter leichtem Überdruck zugeführt. Sowohl im Frischluft-Zuführungsschlauch als auch überwiegend im nachgeschalteten Gerätesystem herrscht ein ständiger geringer Überdruck. Dadurch können Schadstoffe an möglichen undichten Stellen nicht sofort in das System gelangen.

» Erfüllung gesetzlicher Vorgaben & Hoher Schutzfaktor: 

Entspricht den Anforderungen z.B. nach DGUV Regel 113-004 (Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen).

» Sofort Einsatzbereit, Keine Notwendigkeit von Atemluftflaschen

Es ist keine Vorhaltung von Druckluftflaschen für Pressluftatmer nötig und das Befüllen von Atemluftflaschen entfällt. Darüber hinaus profitiert der Anwender von einer längeren Einsatzdauer, die über eine Flascheneinheit einer Druckluftflasche hinausgeht. 

Produktempfehlung

e-breathe e-Line

Das e-Line Druckluft-Regelventil zählt zur Gruppe der Druckluft-Schlauchgeräte. Es wird an einem Gürtel getragen und bildet in Kombination mit einer e-breathe Haube, Maske oder Anzug ein druckluftunterstütztes Atemschutzsystem mit kontinuierlichem Luftstrom. Die benötigte Druckluft wird von einem Kompressor erzeugt, der die Druckluft im Falle von nicht atembarer und schadstoffhaltiger Luft an eine Filterstation liefert. Die durchströmende Druckluft aus dem Hochdrucknetz/Kompressor wird durch die Filterstation in Atemluft für fremdbelüftete Atemschutzsysteme umgewandelt.

Die aufbereitete Luft wird anschließend durch das e-Line Druckluft-Regelventil über einen Atemluftschlauch dem Kopfteil/Anzug des Anwenders zugeführt. Der entstehende Überdruck im Kopfteil verhindert das Eindringen von Schadstoffen. Das System schützt den Anwender zuverlässig vor Schadstoffen wie Partikeln, Staub, Dunst (Aerosolen), Gase und Dämpfe.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Atemschutz in Silos, Behältern und Biogasanlagen

Wann ist Atemschutz bei Arbeiten in Silos und Behältern vorgeschrieben?

Atemschutz ist laut DGUV Regel 113-004 immer dann vorgeschrieben, wenn die Atemluft in einem Behälter, Silo oder engen Raum schadstoffbelastet ist oder Sauerstoffmangel herrscht (unter 17 Vol.-%). Kann durch technische Maßnahmen keine sichere Atmosphäre hergestellt werden, müssen isolierende Atemschutzgeräte verwendet werden.

Was sind „Confined Spaces“ und warum sind sie gefährlich?

Confined Spaces sind enge, schlecht belüftete Räume wie Silos, Tanks, Güllegruben oder Biogasanlagen. In ihnen besteht ein hohes Risiko durch Sauerstoffmangel, explosive Gase oder toxische Dämpfe. Arbeiten in solchen Bereichen erfordern besondere Sicherheitsmaßnahmen, u. a. den Einsatz geeigneter Persönlicher Schutzausrüstung.

Was ist der Unterschied zwischen einem Saugschlauchgerät und einem Druckschlauchgerät?

Bei Saugschlauchsystemen muss der Träger die Luft aktiv mit der Lunge ansaugen, was zu Ermüdung führt und durch Unterdruck Leckagen begünstigt. Druckschlauchsysteme hingegen arbeiten mit leichtem Überdruck – sie sind sicherer und komfortabler, da die Luft vom System aktiv zugeführt wird.

Was ist ein Frischluft-Druckschlauchgerät?

Ein Frischluft-Druckschlauchgerät ist ein Atemschutzsystem, das dem Anwender über einen Schlauch und ein externes Gebläse saubere Atemluft unter leichtem Überdruck zuführt. Es eignet sich besonders für längere Arbeiten in gefährlicher Umgebungsluft, da es den Träger entlastet und eine hohe Sicherheit bietet.

Welche Vorteile bietet ein Frischluft-Druckschlauchgerät gegenüber anderen Geräten?

Unabhängigkeit von der Umgebungsluft, Längere Einsatzdauer als Pressluftatmer, Mehr Tragekomfort als Saugschlauchsysteme, Geringeres Risiko durch Undichtigkeiten dank Überdruck im System, Erfüllt die Anforderungen der DGUV Regel 113-004

Was regelt die DGUV Regel 113-004?

Die DGUV Regel 113-004 definiert die Sicherheitsanforderungen bei Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen. Sie schreibt Maßnahmen zur Gefahrenvermeidung, Schutzausrüstung wie Atemschutzgeräte und die Notwendigkeit von Rettungskonzepten vor.

Welches Druckschlauchgerät eignet sich für Arbeiten in Silos, Behältern, Güllegruben oder Biogasanlagen?

Das e-breathe FDS Pro ist ein leistungsstarkes Frischluft-Druckschlauchgerät für den Einsatz in gefährlicher Atmosphäre. Es kombiniert hohe Sicherheit, ergonomischen Tragekomfort und lange Einsatzdauer. Dank modularem Aufbau kann es auch als Filtergerät oder Gebläsefiltersystem verwendet werden.

Wie häufig müssen Frischluft-Druckschlauchgeräte geprüft oder gewartet werden?

Die Prüfung erfolgt gemäß den Herstellervorgaben sowie den Anforderungen der DGUV Regel 112-190. In der Regel sind Sichtkontrollen vor jedem Einsatz sowie regelmäßige Wartungen und Funktionsprüfungen (mind. jährlich) vorgeschrieben.

Wie lange ist die Einsatzdauer eines Frischluft-Druckschlauchgeräts?

Die Gebrauchsdauer eines Frischluft-Druckschlauchgeräts beträgt 150 Minuten (siehe nachstehende Tabelle).
Schutzausrüstung
Gebrauchsdauer in Minuten
Erholungsdauer in Minuten​
Gebrauchsdauer pro Arbeitsschicht in Minuten

Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer) über 5 kg Gesamtmasse

60

30

240

Frischluftdruckschlauchgerät oder Druckluft-Schlauchgeräte mit Vollmaske und Lungenautomat
oder konstanter Luftversorgung

z.B. e-breathe e-Flow FDS  

150

30

420

Frischluft-Saugschlauchgeräte

90

45

300